Sind Sie eher Katzentyp oder bevorzugen Sie Hunde? Ganz egal, ob sie eines der beiden beliebten Haustiere haben oder nicht: Auf den Hund kommen, können Sie trotzdem.
Ich wünsche Ihnen das allerdings nicht, denn die Bedeutung dieser Redewendung ist sehr eindeutig. Ist jemand auf den Hund gekommen, ist er finanziell in eine Notlage geraten oder doch zumindest knapp bei Kasse.
Was aber hat der Hund mit Geld zu tun? Die Forschung ist sich über den Ursprung der Redewendung nicht ganz einig. Zwei verschiedene Entstehungen werden angenommen und gelten als gleichermaßen plausibel.
Der Wachhund
Die eine Erklärung hat etwas mit einer leeren Geldschatulle zu tun. Es war früher üblich, eine Geldschatulle im Haus zu haben, in der die Münzen gelagert wurden. Als Abschreckung für Diebe und als Mahnung an die Besitzerinnen und Besitzer, sparsam zu wirtschaften, war auf den Innenboden dieser Schatullen sehr häufig ein Wachhund gemalt. Befanden sich nur noch wenige oder keine Münzen mehr in der Schatulle, war man auf den Hund gekommen. Mit anderen Worten: Die Menschen hatten kein Geld mehr.
Das Hundegespann
Eine andere, ebenfalls sehr interessante Erklärung kommt ebenfalls etwas um die Ecke daher. Früher war Landwirtschaft ja noch sehr viel verbreiteter als heute. Auch Autos gab es natürlich nicht. Um Lasten zu transportieren oder auf dem Feld beim Bestellen zu helfen, zogen die Menschen deshalb Nutztiere heran. Das Vermögen bestimmte dabei wesentlich die Art der Nutztiere. Reiche Menschen konnten sich Pferde für ihr Fuhrwerk leisten. Weniger Vermögende griffen auf Esel zurück, vielleicht auch Ochsen. Wer nur sehr wenig Geld hatte, musste sich von Hunden helfen lassen. So war für alle sichtbar: Wer mit einem Hundefuhrwerk unterwegs ist, hat nicht viel Geld. Diese Menschen waren auf den Hund gekommen.
Gesundheitlich auf den Hund kommen
Eine dritte Theorie besagt, dass im Mittelalter Verletzungen häufig mit Hundefett behandelt wurden. Wer also vom Bader so eine Salbe verordnet bekam, war krank und auf den Hund gekommen. Diese Theorie konnte ich jedoch nicht belegen. Auch der Duden kennt diese Herkunft nicht. Ob das stimmt, sei also dahingestellt.
Fakt ist, dass der beste Freund des Menschen in dieser Redewendung für Armut steht. Ein schöner Gedanke bei den nicht so erfreulichen Lebensumständen ist vielleicht, dass der Hund uns auch in der Armut treu ist und uns zumindest sprachlich auch bei knapper Kasse nicht von der Seite weicht. Sie merken: Ich bin eindeutig Hundefan.
Über welche Redewendung möchten Sie gern mehr erfahren? Verraten Sie es mir im Kommentar!