Redewendung kurz erklärt: Ins Fettnäpfchen treten

Sind Sie schon mal ins Fettnäpfchen getreten? Also, ich meine so richtig, nicht im übertragenen Sinne. Ich nicht. Meistens stehen Butterdose oder Schmalztöpfchen ja auch nicht auf dem Boden herum. Aber woher kommt dann diese Redewendung?

Die Bedeutung

Den meisten deutschen Muttersprachlern ist die Bedeutung klar, ist die Redewendung „ins Fettnäpfchen treten“ doch ziemlich verbreitet. Ist jemanden das passiert, dann hat man versehentlich etwas für eine andere Person Unangenehmes oder gar Peinliches gesagt oder getan.

Dem Fettnapf auf der Spur

Das bringt uns auch zur Herkunft. Belegt ist die Redewendung seit dem 19. Jahrhundert. Es wird vermutet, dass sie ihre Wurzeln in einer bäuerlichen Sitte hat. Damals war es üblich, nahe dem Ofen oder dem Herd einen Napf mit Stiefelfett bereitzuhalten. Dort blieb das Fett dank der Wärme schön geschmeidig und konnte direkt verwendet werden.

Eine andere Deutung geht in eine ähnliche Richtung. Früher wurden geräucherte Wurst- und Fleischwaren oft an der Decke über dem Ofen aufgehängt. Wegen der Wärme tropfte Fett heraus. Das wurde in einer Schüssel aufgefangen – dem Fettnapf.

Kostbarer Rohstoff

So oder so, Fett war ein kostbarer Rohstoff, da er für viele Zwecke verwendet werden konnte – zum Beispiel als Stiefelfett. Trat man nun versehentlich in oder gegen die Schale und verschüttete das wertvolle Fett, verärgerte man die Besitzer*innen. Ins Fettnäpfchen treten war also keine gute Idee. Das Fett war verloren und der Küchenboden unappetitlich verdreckt.

Heutzutage wird ja eher auf fettarme Speisen geachtet. Fettnäpfchen sollten wir aber auch in zwischenmenschlicher Hinsicht lieber vermeiden.

Über welche Redewendung würden Sie gern mehr erfahren? Verraten Sie es mir im Kommentar!

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